Wir sind im Radio!

Ich schätze – wie meine BlogleserInnen wissen – Ö1 als Qualitätsradio sehr und bin bereits seit vielen Jahren Ö1 Club Mitglied.

Umso mehr freue ich mich, dass wir vor einigen Wochen Besuch von Ö1 hatten. Genauer von Herrn Roberto Talotta, der einen schönen Bericht über unsere Waldviertler Meditationsgruppe gemacht hat (hier nochmal zu den Details unserer „Kalyana Mitta – Gruppe“).

Ein kurzer Beitrag – hier zum Nachhören – kam bereits in Ö3 am Sonntag, den 18. Mai 2014.

Der längere Beitrag wurde letzten Sonntag morgen in der Sendung „Erfüllte Zeit“ gesendet. Schon irgendwie sonderbar, sich selbst im Radio zu hören, kann ich dir sagen ;-). Gleichzeitig habe ich mich gut verstanden gefühlt und war der Besuch von Herrn Talotta für uns als Gruppe ein aufregendes, und – wie ich denke – auch gruppenstärkendes Ereignis.

Magst Du den Beitrag hören?

Hier gehts zur Beschreibung des Programms,
hier gehts zum Nachhören (am Seitenende). Unser Beitrag ist der letzte und läuft ab Minute 42, doch wenn du Zeit hast, kann ich dir die ganze Sendung empfehlen. Ö1 ist wirklich Qualitätsradio.

„Du bist Buddhist?– Nicht nur ein Schüttelreim, sondern eine spannende Frage

Spannend auch der Umgang mit dem Prädikat „buddhistisch“. Ich glaube, die Hälfte unserer Gruppe bezeichnet sich als Buddhistin/ Buddhist, die andere Hälfte kann mit dem Begriff weniger anfangen. Ich selbst bin da auch ganz offen. JedeR wie er/ sie will. Ich antworte  auf  die Frage, ob ich Buddhistin sei,  diese Bezeichnung für mich nicht anzuwenden. Schliesslich geht bei solchen Konzepten bei jedem/jeder von uns eine bestimmte Schublade auf – und sofort wieder zu. Und diese Schublade hat mehr mit den Erfahrungen des fragenden Menschen zu tun als mit meinen. Was würdest du zum Beispiel darunter verstehen? Welche Bilder tauchen bei dir auf? Räucherstäbchen, orange Roben, Klangschalen, geschlossene Augen, selige, versunkene Gesichter? So war das zumindest bei mir, bevor ich mich näher mit Buddhismus befasste.

Heute antworte ich – gleich einer meiner LieblingslehrerInnen Sylvia Kolk – auf die Frage „Sind Sie Buddhistin?“ stattdessen mit: „Nein. Was ich mache? –  Ich gewöhne mich um“.  Das erzeugt Überraschung und Offenheit. In diese offene Tür hinein kann ich erklären, dass ich mich mit Mitteln der Selbsterforschung darin übe, wenig hilfreiche geistige Gewohnheiten zu erkennen und mit hilfreicheren zu ersetzen. Ein lebenslanger Prozess übrigens, aber ein effektiverer ist mir noch nicht begegnet.

Für mich eine Wissenschaft des Geistes

Und in diesem Sinne bin ich eine begeisterte glühende Anhängerin der buddhistischen (Theravada)Lehre und seit vielen Jahren auch Mitglied der ÖBR, der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft, deren Arbeit ich sehr schätze. Buddhismus hat viele Gesichter, so wie alle anderen Religionen auch. Für mich ist Buddhismus weniger eine Religion (sorry mit diesem Begriff mache ich eine Schublade auf und gleich wieder zu), sondern eine Wissenschaft des Geistes. Ich verstehe mich auch nicht als „Gläubige“ ,  sondern als eine, die die Inhalte der buddhistischen Lehrreden selbst überprüft. Denn genau dazu fordert diese Lehre auf. Da heisst es: Glaube nicht einem Guru, gesprochenen oder gedruckten Worten, sondern mach dir selbst ein Bild – schau selbst, ob das richtig ist, was hier behauptet wird.  Ist das nicht wunderbar? Du wirst zum selber Denken (und Hinspüren) aufgefordert! Das ist ganz nach meinem Geschmack.

So das war jetzt ein etwas längerer Kommentar zum Eigentlichen. Aber notwendig.

Wir waren beim Vesakh Fest

Übrigens – unsere Exkursion zum Vesakh Fest am 25.Mai 2014 in Wien war eine sehr nette Sache.  Wir sind zu sechst da gewesen, im Schatten an der Pagode an der Donau gelagert, haben gelauscht und geplaudert, gegessen und getrunken –  und gesehen, dass Buddismus in Österreich eine sehr bunte und feine Gesellschaft versammelt.   Auch Roberto Talotta schaute auf einen Kurzbesuch vorbei. Ich werde jetzt öfter den Beiträgen von „Erfüllte Zeit“ lauschen und damit seine HörerInnen-Quote erhöhen ;-).

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