Mango oder Apfel, egal

Stell dir vor, du hast einen Apfel mit verfaulten Stellen. Wenn du klug bist, nimmst du ein Messer und schneidest die faulen und wurmigen Stellen weg.
Dann isst du den Apfel.
Wenn du nicht klug bist, dann schneidest du die fauligen und wurmigen Stellen weg, und isst … die fauligen und wurmigen Stücke.
Den guten Apfel bemerkst du gar nicht.
Er bleibt ungegessen.

Diese kleine Anregung – mit einer Mango statt einem Apfel – stammt von Ajahn Lee, einem thailändischen Meditationslehrer.  Hier das Zitat in englischer Übersetzung :

„If a mango has a rotten or a wormy spot, take a knife and cut it out. Eat just the good part remaining. If you’re foolish enough to eat the wormy part, you’re in for trouble.“ (Ajahn Lee, 1957: „At the Tip of Your Nose“)

Als ich das Zitat zum ersten Mal hörte, musste ich laut lachen. Es hat mich an die menschliche Gewohnheit erinnert, den unangenehmen Dingen weit mehr Aufmerksamkeit zu geben als ihnen entspricht. Du brauchst nur die Nachrichten einzuschalten und wirst davon weggeblasen.. Wie weit trage ich bei zu diesem kulturell gut eingeübten Muster? Wo versuche ich gegenzusteuern? Übe ich mich darin, gegen den Strom zu schwimmen? Bemerke ich den Strom überhaupt?

Wie Buddha meinte: Nichts bringt grösseres Leiden als ein untrainierter Geist. Und nichts bringt grösseres Glück als ein trainierter Geist.

Wie geht es dir damit?

Dazu passt gut Rick Hansons Buch: „Das Gehirn eines Buddha“ – in dem er diesen Hang zum negativen Denken aus einer neurophysiolgischen Perspektive  gut beschreibt. Ich habe es vor Jahren gelesen, und einiges davon ist mir in bester Erinnerung geblieben.

Vielleicht der passende Lesestoff für die Weihnachtsfeiertage?

 

Tags: , , , , ,

Leave a Reply