Humor und Geduld – und ein Buchtipp „Buddha at home“

Humor und Geduld hat uns Renate zum Abschied gewünscht. Uns 25 Teilnehmenden nach 5 Tagen Retreat im Zentrum Scheibbs (hier die Ankündigung).

Es war eine wunderbare Zeit, wenngleich Retreats sich im allgemeinen nicht durch permanent grossartige Gefühle auszeichnen. Also unter „wunderbar“ darfst du dir kein „Dauerhoch“ vorstellen. Es geht vielmehr darum herauszufinden, wie unser Geist funktioniert, welche Gewohnheiten uns bestimmen und uns immer wieder einholen, und wie wir bestmöglich damit umgehen. Doch gibt es etwas wundervolleres, als sich selber näher zu kommen und sich besser zu verstehen? Und dadurch Klarheit, Weisheit und Gelassenheit zu entwickeln? Doch diese Worte sind etwas gross…

Die Illusion der Kontrolle unserer Gedanken,

das Auf und Ab der Emotionen, der Umgang mit Schmerz und Müdigkeit, das Aushalten beissender Obsessionen. Das ist es, was dich zumeist bewegt im tagelangen  Schweigen. Aber auch die zunehmend bunten Farben, Momente der Stille und Freude und die Kostbarkeit des Augenblicks. Das alles im abwechselnd still sitzen oder hin und hergehen, in einem vorgegebenen disziplinierten Zeitablauf, den du mit anderen teilst. Andere, die dir immer näher und vertrauter werden, obwohl du mit einigen von ihnen noch kein Wort gewechselt hast.

Und der Hintergrund dazu Renates fundierte, strukturierte und klare Anleitungen. Die Ernte war reich.  „Ich bin mir zum ersten Mal nicht unfähig und blöd vorgekommen“ so die Rückmeldung einer erfahrenen Meditierenden, oder „Ich habe endlich verstanden, was genau ich auf dem Kissen tun soll“ die einer zweiten Teilnehmenden.  Von den 6 NeueinsteigerInnen waren einige erstaunt, wie schwierig es ist, sich 45 Minuten lang einigermassen ruhig und unbewegt zu halten. Einige hatten Schmerzen beim Sitzen, andere waren irritiert vom unüberschaubaren permanenten Gedankenwirrwarr, und eine  Teilnehmerin fand die in sich gekehrten Gestalten der letzten Tage nicht gerade anziehend: „Das soll die in Aussicht gestellte Freude und Leichtigkeit der Meditation sein?“

Doch am Ende hatten sie alle strahlende Gesichter,

und ich glaube, keineR hätte die Folgen des Retreats mit denen eines Schiurlaubs tauschen wollen. Denn da war eindeutig ein Stück mehr Klarheit und Bewusstheit in jedem/jeder von uns. Renates Vorträge und Erläuterungen haben uns alle sehr inspiriert, und was ich am meisten gemocht habe, war ihr wunderbar leichter Humor.  Ich kann es so schwer in Worte fassen.  Als ob ein leises glockenklingelndes helles Gelächter all ihre Worte begleiten würde…

Authentisch zu werden, ist ein Ziel der Praxis, und wenn du mich fragst, hat Renate dieses Ziel schon erreicht. Das macht sie zum Vorbild, und ich freue mich wirklich, von ihr so vieles gelernt zu haben.

Wenn du auch von ihr lernen willst, brauchst du gar nicht in ein Seminarzentrum zu fahren. Denn seit einer Woche gibt es Renates erstes Buch zu kaufen. Thema: Wie gestaltest du ein Retreat zu Hause: Renate Seifarth:  „Buddha at Home“.

Ich habs mir schon gekauft und kann es dir wärmstens empfehlen. Das Buch riecht gut (ist mir wirklich als erstes aufgefallen :-)), hat sehr ansprechende Bilder, liest sich mit praktischen Beispielen kurzweilig und leicht, gibt konkrete pragmatische Anleitungen und vermittelt tiefe Weisheit und fundierte Lehre auf einfache Art und Weise…

Was braucht es  mehr?

Humor und Geduld.

Die musst du allerdings selber entwickeln.

Viel Freude dabei.

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