Du möchtest dir ein paar Dinge abgewöhnen? Und hilfreiche Dinge angewöhnen? Ein dafür geeigneter, jedoch zu wenig bekannter, Ansatz ist die Alexandertechnik. Ich habe jüngst das Buch von Michael Gelb gelesen: Körperdynamik. Eine Einführung in die Alexandertechnik. Und siehe da, es gibt ein kurzes Video, in dem er den Ansatz beschreibt. Das Gespräch wurde an der Donau Uni in Krems geführt, etwa eine halbe Stunde von mir entfernt. Da schau ich aber.. und höre zu…
Gelb erwähnt in seinem Interview einen amerikanischen Forscher zur AT, nämlich Frank Pierce Jones. Und wie es im Netz so ist, führt mich dieser Name weiter zu einer Biografie einer bedeutenden Weggefährtin von F.M. Alexander, die seinen Ansatz im pädagogischen Bereich umgesetzt hat: „Irene Tasker: Her Life and Work with the Alexander Technique“. Dass es in Grossbritannien vor dem zweiten Weltkrieg eine Schule gab, davon hatte ich schon gelesen und hatte mir vorgenommen, dem nachzugehen. Nun, hier ist ein wundervolles Interview mit der Autorin der Biografie Regina Stratil :
Wie wichtig, die Beiträge der Frauen sichtbar zu machen. Irene Tasker hat einiges zur AT beigetragen und ich freue mich schon das Buch zu lesen. Was für eine bedeutende Forschungsarbeit, Regine Stratil damit geleistet hat. Das Interview wurde in Graz geführt von Jean Fischer (Verlag Mouritz und AT Studio Graz) und Monika Gross (The Poise Projekt). Auch der Blog der Grazer Website ist ganz wunderbar. Du bekommst dort einen guten Eindruck, worum es bei AT geht.
PS: Das eingangs erwähnte Buch von Gelb „Körperdynamik“ ist leider vergriffen, aber du kannst es als pdf hier herunterladen: https://thomasgwiasda.de/downloads/artikel-und-texte Dank an Pia für diesen „Geheimtipp“!
PS2: Apropos ungewöhnlicher Tipp. Gottfried hat mich auf eine Bücherschatzquelle im Internet aufmerksam gemacht (die nicht immer funktioniert, aber einen Versuch Wert ist): https://pdfdrive.to Dort finden sich angeblich 123 Millionen (!) Bücher zum gratis Download. Beim Testen fand ich ein paar weitere Bücher von Michael Gelb und viele mehr zu AT. Damit schliesst sich der Kreis. Danke Gottfried!
Ich bin schon fast 10 Jahre ehrenamtliche Hospizbegleiterin und diese Tätigkeit bereichert mein Leben ungemein. Ich lerne viel. Über den Umgang der Menschen mit schwierigen Situationen, über meinen Umgang damit, über die Kostbarkeit des Lebens und über Vergänglichkeit und Sterben an sich. Über die wertvolle anspruchsvolle Arbeit der Schwestern und Pfleger*innen, über ihre Professionalität, ihre Freundlichkeit und Grosszügigkeit.. Ich kann mich davor nur verbeugen.
Das Interview mit Margarete wurde im Kontext eines Spendenaufrufs im letzten Sommer publiziert und beschreibt die Stimmung im stationären Hospiz Horn sehr treffend. Margarete hat erst ihren Mann hierher begleitet, konnte sehen, wie gut er betreut wird und wie friedlich er sterben konnte. Sie selbst litt bereits zur Zeit der Erkrankung ihres Mannes an Krebs und hat sich entschieden, sich auch im Hospiz aufnehmen zu lassen. „Ich weiss, dass es mir hier gut geht“, sagt sie am Ende des kurzen Interviews… … das du am besten selbst liest: Geborgenheit geben bis zuletzt.
Ich habe gestern bei pioneers of change diese Diskussion "Friede heisst miteinander sprechen" gehört. Sehr spannend. Hier die Grundlage dazu:
Ein Manifest der Achtzigjährigen. Die Stimme der Kriegskinder zum Krieg in der Ukraine.
....
Unsere Stimme wird in dieser Abenddämmerung unseres Lebens leiser. Das Leise- Werden gebührt uns, es gehört zu den Tugenden des Alters. Was uns nicht gebührt, ist, dass wir resigniert verstummen. Denn wir sind Euch Jüngeren schuldig, dass wir den Mund aufmachen, nicht um Euch zu beruhigen, sondern um Euch zu beunruhigen; und wir sprechen zu Euch, nicht weil wir vor Altersweisheit strotzen, sondern weil wir die Erfahrung des Krieges, die sich uns in den Bombennächten einprägte, ein Leben lang mit uns herumgetragen haben. Das Wort ‚Krieg‘ ist in aller Munde, und es ist beängstigend, wie geschmeidig es sich in das tägliche Sammelsurium der Nachrichten einfügt, als sei ‚Krieg‘ ein Gegenstand wie jeder andere.
Unsere Vorstellungen vom Krieg entstehen nicht aus den wirkmächtigen Bildern, die uns auf unseren kleinen und großen Bildschirmen
Noch bis Frühlingsbeginn kannst du hier kostenlos gehaltvolle Vorträge zum Thema „Mut“ hören. In bewährter Qualität von pioneers of change. Ich finde es ja so nett, sie in Oberwölblinng zu wissen, ganz nahe der Stadt meiner Kindheit. Was für Möglichkeiten wir mittlerweile haben, uns zu vernetzen, zu verbinden und zu inspirieren.
Der Online Summit ist schon in seiner Halbzeit (aber gegen relativ geringes Entgelt kannst du den dauerhaften Zugang auf alle Vorträge erwerben). Was habe ich schon alles gehört in diesen letzten Tagen, von dem ich vorher nichts wusste! Wie bestätigt fühle ich mich in meinem Weltzugang, wie erstaunt bin ich über so manchen Gleichklang, so manches Wiedererkennen. Mehr als einen Votrag pro Tag möchte ich aber gar nicht hören. Das Verdauen und Integrieren braucht auch seine Zeit. Eben verdaut sich Thilo Hinterberger…
Danke Internetz. Danke Ihr Pionier*innen! Danke an alle, die sich die Vorträge anhören und sich auseinandersetzen.
Mögen die gesäten Samen spriessen auf offenem fruchtbarem Boden, in schattigen Nischen und in versteckten Ecken. Ich sehe Blumenwiesen, überall Blumenwiesen 🙂
Dieses Gedicht habe ich eben in der Weihnachtspost gefunden:
Ich suche nicht – ich finde
Suchen – das ist das Ausgehen von alten Beständen
und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuem.
Finden – das ist das völlig Neue!
Das Neue auch in der Bewegung.
Alle Wege sind offen und was gefunden wird, ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!
Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen,
die sich im Ungeborgenen geborgen wissen, die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden,
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht – menschlich beschränkt und eingeengt – das Ziel bestimmen.
Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis im Außen und Innen:
Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen,
der in aller Angst des Loslassens
doch die Gnade des Gehaltenseins
im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.
Pablo Picasso
„sich im Ungeborgenen geborgen wissen… sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen… sich vom Ziele ziehen lassen“ wie könnte das sein?
Auch dir fröhliche Feiertage und gutes neues Jahr!
Sylvia Kolk ist eine wunderbare weise Person. Nicht nur das. Sie teilt ihre Weisheit und zeigt uns, mit welchen Mitteln wir auch dahin kommen können: Zu einem wacheren, bewussteren, lebendigen, fröhlichen, gelassenen Leben.
Sylvia ist offen für Neues. Neben einer Online Community hat sie nun einen Podcast begonnen: „praktisch, zeitgemäss, kritisch“.
Hier kannst du reinhören. Diese 12 Minuten werden dich erfrischen, was immer du grade tust. Versprochen!
Das Interview ist im Rahmen des Onlinekurses WomenRe.Member von Pioneers of Change entstanden und wurde – bewährt kompetent – von Hemma Rüggen geführt. Der Kurs möchte Frauen an ihre ureigene Führungskraft erinnern und sie ermutigen, sich für das Leben einzusetzen.
Das Wissen um bestehende und vergangene matriarchale Gesellschaften ist wesentlich. Heide Göttner-Abendroth hat zu diesem Thema unglaubliche Expertise und tragfähige Netzwerke aufgebaut. Auf der Website von „HAGIA“, der INTERNATIONALEN AKADEMIE für Moderne Matriarchatsforschung und Matriarchale Spiritualität“ kannst du mehr erfahren. Du wirst herausfinden, dass Matriarchat nicht einfach das Gegenteil von Patriarchat ist, also nicht Männerherrschaft durch Frauenherrschaft ersetzt wird. Was aber ist dann der Unterschied? Das Interview gibt Stoff zum Nachdenken..
Spannend auch derMenReturn Kurs, der von den Pioneers veranstaltet wird und u.a. die Reflexion „toxischer Männlichkeit“ zum Thema hat. „Mann-Sein in einer Welt der Krisen – Eine Hin- und Rückkehr zu einer kraftvollen und liebevollen Männlichkeit.“ so lautet der genaue Titel.
Auf dem Pioneers You Tube Kanal gibt es noch jede Menge interessanter Interviews. Wie gut, dass es Menschen gibt, die sich zu neuen Ufern aufmachen. Danke Euch!
Eine grosse Empfehlung: Ein spannendes Interview auf Ö1, leider nur noch kurz nachzuhören. Aber vielleicht magst du die Beschreibung lesen und dich mit den angegebenen Links weiterinformieren: Interview
Diese Stunde hat mich besonders beeindruckt, was vor allem an den beiden Frauen und dem Thema lag. Marlene Engelhorn im Gespräch mit Kulturanthropolog:in Francis Seeck: „Die eigene Klasse prägt einen Menschen für immer.“
Es geht dabei um Klassismus. Schon davon gehört? Für mich war das ziemlich neu und faszinierend. Ich weiss aus Erfahrung genau, worum es geht. Wir alle wissen das. Ich kannte als theoretischen Hintergrund die Arbeit von Pierre Bourdieu, aber nicht dessen Weiterentwicklung.
Sobald wir Begriffe haben und die Dinge benennen können, können wir sie auch verändern. Es ist hoch an der Zeit, soziale Ungleichheit und die rundum gesetzten Mythen und Strukturen zum Thema zu machen.
Eine Verneigung vor diesen klugen interessanten weltverändernden Frauen und v.a. vor Renata Schmidtkunz für die Gestaltung dieser Sendereihe „Im Gespräch“, deren Beiträge mir noch nie langweilig wurden.
Viktor Frankl, ein grosser Geist, von dem sich einiges lernen lässt. Du hast sicher schon von ihm gehört. Mir gefällt z.B. die „Trotzmacht des Geistes“, nach der wir uns von uns selbst nicht alles gefallen lassen müssen.
Hier ein schöner informativer Beitrag zu seinem gestrigen 25. Todestag in der Wiener Zeitung inkl. 44 minütigem Filmdokument über sein Werk und sein Leben:
Mir gefällt grade die Vorstellung von einem Treffen von Viktor Frankl und Eugene Gendlin… Was hätten die beiden gesprochen und vor allem wie wären sie miteinander umgegangen…
Danke an alle, die die Gedanken weiser Menschen weiter verbreiten!
Letzte Woche am Kremser Wochenmarkt habe ich wieder eine dieser „Gemüseheldinnen“ kennengelernt. Für mich sind sie die Zukunft unserer Ernährungssouveränität und ich bin voll der Bewunderung für ihr Tun. „Ernährungssouveränität“ spricht – mit einem etwas sperrigen Wort – etwas ganz wichtiges an: Dass alle Menschen ausreichend gutes gesundes ökologisch hergestelltes Essen haben und zwar selbstbestimmt produziert und gehandelt (hier mehr dazu…). Wenn es nach mir ginge, bräuchten wir kein Fleisch mehr zu essen und keine Milchprodukte.. Die Produktionsbedingungen der Massentierhaltung sind einfach zu schrecklich und zerstören unsere Lebensgrundlagen….
Ich habe auf diesem Blog schon mal von den MarktgärtnerInnen geschrieben. Maria Buchegger, die eingangs erwähnte Gemüsebäuerin, zählt vermutlich auch dazu, sie betreibt den Eichhornhof – Gemüse mit Herz in Dorfstetten, im westlichen Niederösterreich. Am besten schaust du ihre Website selbst an. Sie ist vernetzt mit Franziska Lerch vom Lerchenhof, den ich hoffentlich hier schon erwähnt habe. Ausserdem kennt sie unseren Gemüsebauern gut, Markus Hohenecker vom CSA Kamptal. Seit wir jede Woche sein Kistl beziehen, bin ich nur noch selten in Supermärkten unterwegs. – Wo ich mich jedesmal wundere, was es alles an Produkten gibt, die – mit viel Aufwand beworben – in Massen gegessen und getrunken werden..
Maria Buchegger und ich sprachen über die neue Initiatve soilful, von der ich kürzlich erst erfahren habe, einer Initiative, die Gemüsefarmen für und mit Unternehmen aufbaut. Einen der Mitbegründer kenne ich vom Netzwerk Achtsame Wirtschaft. Das passt alles gut zusammen.
Einfach wundervoll, diese neuen Projekte!
Und zur grossen Freude stand am Markt noch eine Blumenbäuerin aus dem Waldviertel. Ein reiner Sinnesgenuss, dieser Anblick.
Auch dazu gibt es eine Website: Blumenvielfalt vom Emilienhof.
Was braucht es, diese Initiativen zu unterstützen?
Wo kaufst du dein Gemüse?
Wo möchtest du es gerne kaufen?
Wunderbar dieses soziale Experiment und wunderbar das Ergebnis. Der Bericht des Klimarats, einer zufällig ausgewählten, repräsentativen Gruppe von 100 Menschen in Österreich ist da und liest sich sehr spannend. Ein lebhafter Prozess bestens begleitet und aufgearbeitet… Das könnte die Demokratiebasis der Zukunft sein.
Am besten schaust du dir das selbst an…
Eines der Ergebnisse, das mir neben vielen anderen sehr gut gefällt:
Innovative klimafreundliche Produktions- und Vertriebswege für landwirtschaftliche Produkte fördern Innovative klimafreundliche Produktions- und Vertriebs– wege sollen gefördert werden. Dazu zählen zum Beispiel Food Coops, CSA (Community-based Agriculture) oder Soli– darische Landwirtschaft, Produktions- und Vertriebsgenos– senschaften und die Unterstützung von Bauernmärkten sowie Alternativen zur monokulturellen Landwirtschaft, wie Permakultur und andere Mischkulturen. Dadurch werden lange Transportwege vermieden, Regionalität und Saisonalität bekommen einen größeren Stellenwert, der lokale Gemeinschaftssinn wird gestärkt (Bauernmarkt), und die Wertschätzung für landwirtschaftliche Produkte aus dem eigenen Umfeld nimmt zu.
Wie in einem der früheren Blogeinträge erwähnt, bekam ich von Ingrid den Tipp zu den Goldegger Dialogen. Nun höre ich also laufend die Vorträge zum Thema Verbundensein – Für eine neue Weltbeziehung. Für diese Horizonterweiterung zahle ich gerne 70 Euro, für die die Vorträge bis Ende Juli online anzuhören sind.
Gabi Bott, die bei Joana Macy gelernt hat, gab zu Beginn eine inspierende Kurzfassung der Tiefenökologie und machte konkrete Übungen dazu. Daraus nehme ich mit, dass ich den Blutkreislauf von unseren Vorfahren, den Würmern, und die Wirbelsäule von den Fischen geschenkt erhalten habe, und dass ich mit meiner Hand exakt einen Ast umfassen kann, der mein Körpergewicht trägt. Letzteres muss ich noch ausprobieren. Spannend auch ihre Beschreibung der Gemeinschaft des Ökodorfs Sieben Linden, in der sie lebt und die seit 25 Jahren existiert: Ökodorf Sieben Linden
Der Beitrag von Andreas Weber hat Gerhard und mich gleichermassen begeistert. Seine philosophisch-biologischen Gedanken treffen etwas, das wir tief in unserem Inneren wissen, es aber nur schwer in Worte fassen können. Dieser Mensch kann das. Es ist, als ob du einer Art Musik zuhörst. Ich kann nicht sofort widergeben, was ich gehört habe, bin aber danach erfrischt und zuversichtlich. „Alles fühlt“.
Heute dann der Vortrag von Fritjof Capra, einem Mann, von dem mir meine Freundin Patrizia schon vor vielen Jahren vorgeschwärmt hat. Von seinen revolutionierenden Büchern der 80er Jahre „Wendezeit“ und „Tao der Physik“. Er ist der Mann auf dem Bild. Wie alt schätzt du ihn? Er ist nicht nur körperlich, sondern auch geistig jung, ja jugendlich. Wie schön, dass bereits viele Menschen seinen Weltzugang kennen, der wissenschaftlich zutiefst fundiert ist. Capra lebt in Kalifornien und wurde 1939 in Wien geboren, war Heisenberg Schüler und promovierte in Theoretischer Physik über den Gravitationskollaps von Neutronensternen. Na, beeindruckt? Ich schon.
Nun zitiert er Erkenntnisse der Chaostherie, die biologischen Theorien von Varela/Maturana (Autopoiesis, Santiago Theorie) und spricht vom Leben als verbundenem, kreativen, regenerativen und intelligenten Prozess sowie dem Gaia Prinzip, demzufolge der Planet Erde wie eine Art Organismus betrachtet werden kann…
Auch seine Worte kann ich nicht so einfach widergeben, aber seine Ausführungen gehen dahin, dass der mechanistische Weltzugang von einem systemischen abgelöst werden muss, um den globalen Herausforderungen von Energiekrise, Klimakrise, Armut und Pandemie begegnen zu können. Das Paradigma des ungebremsten Wirtschaftswachstums muss qualifiziert werden, von einem schlechten, zerstörerischen, quantiativen Wachstum hin zu einem guten qualitätsbestimmten Wachstum, das den Prinzipien des Lebens folgt: der Kooperation, der Regeneration, der Stärkung sozialer Gemeinschaften, dem Miteinander mit ökologischen Systemen… Auch würden Lösungen in einem Bereich Lösungen in anderen Bereichen zur Folge haben. Allein der Umstieg der industriellen Landwirtschaft auf biologische Landwirtschaft hätte massive Auswirkungen auf Klima (gesunde Böden speichern Kohlenstoff), Gesundheit (Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislaufprobleme würden reduziert) und fossilen Energieverbrauch (Weniger Transport und Kunstdünger etc.)
Gut gefallen hat mir, wie konstruktiv er gesprochen hat, ohne Schuldzuschreibungen, ohne Kritik und Abwertungen, ohne grosse Aufregung und Endzeitstimmung. Einfach sachlich und lösungsorientiert. Es braucht einfach ein Zusammenarbeiten von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Es gibt bereits jede Menge konstruktiver Lösungen, die auch schon erforscht und umgesetzt werden. Ersetzen wir einfach das destruktive Wirtschaftswachstum durch das konstruktive. Was gelingt, wenn Politik neu mit einer wissenschaftlich fundierten Ethik verbunden wird. Was heisst, jedes EntscheidungsHandeln muss sich am Gemeinwohl ausrichten.
Für Capra ist Vaclav Havels Hoffnungsbegriff handlungsleitend. Es geht nicht darum, pessimistisch oder optimistisch an die Dinge heranzugehen, sondern sinnvoll zu handeln und sich nicht von möglichen Ergebnissen leiten zu lassen. In Kurzfassung Havels oft verwendetes Zitat: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. “
Fritjov Capra ist übrigens 83 Jahre alt und hält immer noch weltweit Online Kurse, die bereits von Tausenden von Menschen besucht wurden. Hoffentlich sind auch viele WissenschafterInnen und EntscheidungsträgerInnen dabei: https://www.capracourse.net/
„Wenn ich das Wort ‘Körper’ benutze, meine ich damit viel mehr als nur die biologische Maschine. Nicht nur die materiellen Gegebenheiten um uns herum erleben wir auf körperliche Art und Weise, sondern auch das, was wir nur im Geist denken. Unser physisch empfundener Körper ist in Wirklichkeit Teil eines gigantischen Systems von Hier und anderen Orten, von Jetzt und anderen Zeiten, von uns und anderen Menschen — tatsächlich, Teil des ganzen Universums. Dieser Sinn des körperlich-lebendig-Seins in einem unermeßlich weiten System ist der von innen heraus empfundene Körper.“ (Eugen Gendlin zitiert auf eugenegendlin.com)
„Gendlin brachte die Philosophie in gesellschaftliche Belange hinein, indem er eine Denkweise entwickelte, die auf alle unsere herausfordernden gesellschaftlichen Probleme angewendet werden kann, auch Umwelt- und Multikulturalismus-Probleme. Er wollte das dualistische Denken überwinden, das man in vielen philosophischen Richtungen des frühen und mittleren 20.Jahrhunderts findet, indem er zeigte, was es bedeutet, mit Körper und Geist zu denken. (ebenda)
Schon vor rund 20 Jahren bin ich mit dem Selbsthilfe-Ansatz von „Focusing“ in Berührung gekommen. Jetzt bin ich gerade dabei, ihn und vor allem seinen (bereits verstorbenen) Begründer wieder zu entdecken. 20 Jahre später bin ich nicht mehr dieselbe und staune…
Ich sah mir zufällg einige kurze humorvolle und inhaltlich interessante Vorträge von Eugene Gendlin an. Dann fand ich nicht nur heraus, dass er in seiner Jugend mit Carl Rogers eng zusammen gearbeitet hatte, sondern dass Eugen Gendelin in Wien geboren wurde! … Das hat mich tief betroffen gemacht und irgendwie eine innigere Verbindung hergestellt. Ein brillianter Geist mehr, der Wien des Faschismus wegen als Kind verlassen musste. Was hat diese kurze dunkle Zeit doch unsere Gesellschaft und Kultur traurig verändert!
Hier kannst du dazu auf Deutsch oder Englisch nachlesen, hier findet sich ein Beitrag in der (umfassenden!) Gendlin-Online Library zur Flucht aus Wien von Lore Korbei. Schön, dass er von der Stadt Wien geehrt wurde und 2018 eine Erinnerungstafel an seiner früheren Schule, dem Erich-Fried Gymnasium in der Glaserstrasse 25 angebracht wurde.
Morgen werde ich in die Glaserstrasse fahren, die Erinnerungstafel ansehen und mir dann in der Wiener Stadtbücherei ein paar Bücher von ihm und über ihn ausborgen, Mittwoch werde ich vielleicht an einem Online Abend der deutschen Focusing Gesellschaft teilnehmen, und jetzt vielleicht eine kurze Zusammenfassung seiner Methode von der Focusing Therapeutin Anne Steinbach ansehen.. Material gibt es genug.
Ich freue mich sehr, diesen grossen Philosophen und Psychologen für mich wiederentdeckt zu haben.
So lasst uns lesen und forschen :-)!
Nachtrag im September..
Einige Bücher und Auseinandersetzungen später…
Mittlerweile habe ich nicht nur sehr viel mehr gelesen und gehört, sondern auch eine Focusingstunde und einen spannenden Einführungstag zum Focusing bei Ruth Sar-Shalom in Wien besucht. Ihre Angebote kann ich sehr empfehlen.
Die Idee der hierarchielosen Focusing Partnerschaften finde ich grossartig und bin auch bereits auf weitere Online Angebote zu sogenannten Changes Gruppen aufmerksam geworden. Da zieht es mich weiter hin..
Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit vor dem Leben und Werk Eugene Gendlins verneigen. Was für ein Mensch! Was für ein Wirken!
Jetzt habe ich eben bei einer dieser Changes Gruppen mitgemacht. Unglaublich, wie die Präsenz eines anderen Menschen sogar online wirksam werden kann.
Alexandra, die nette Frau, die ich und sie mich in einem Focusingprozess begleitet hat/habe, machte mich auf etwas ganz Wunderbares aufmerksam. Ein Hördokument, in welchem Eugene Gendlin Deusch spricht und seinen Ansatz vorstellt.
Hör selbst: Eugene Gendlin (1994): Focusing
Im übrigen ist diese seit fast 30 Jahren bestehende Autobahnuniversität des Carl Auer Verlags eine grossartige Quelle von interessanten Themen. Ich kannte sie noch gar nicht. Du?
Und noch ein weiterer wichtiger Nachtrag
Im weiteren habe ich Paula Rossis Changes Online Gruppe entdeckt und bin dort seit Monaten regelmässig dabei. Ein wirklich grosses Geschenk, dass Paula damit der Welt macht. Danke Paula!
Sobald du Grunderfahrung mit Focusing hast, kannst du dich auch auf ihrer Website anmelden, bekommst die Einladungen und kannst kurzfristig entscheiden, ob du dabei sein möchtest: www.paularossi.at/
Ingrid hat mir diese spannenden links geschickt, die ich mir hier merken will und vielleicht auch dich interessieren.
Vom 13. bis 15. Juni 22 auf Schloss Goldegg spannende „Goldegger Dialoge“ zum Thema „Verbunden Sein“. Mit grossen Namen wie Andreas Weber, Katharina Rogenhofer, Hartmut Rosa, Christian Felber… (die du auch online miterleben und nachhören kannst)
Ziemlich sicher kennst du die deutsche Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“. Das ist wirklich Qualität vom Feinsten. Ich habe sie nur nicht abonniert, weil ich sonst tagelang Zeitung lesen würde. Zur Zeitschrift gibt es auch interessante Online Angebote, wie die ZEIT-Akademie, die ich kürzlich probehalber in Anspruch genommen habe.
Da gibt es an die 60 ausgefeilte Webinare, technisch überaus praktikabel aufbereitet und vor allem inhaltliche Leckerbissen der Fortbildung, Reflexion und Auseinandersetzung mit zeitgemässen Themen. Mit einem monatlichen Betrag von rund 20 Euro kannst du viele viele Stunden deinen Horizont erweitern.
Vertraust du darauf, dass Konflikte mit Gewalt zu lösen sind? Dann heisst das eigentlich, dass du auf Aggression vertraust.
Als ich diesen Ausdruck „Vertrauen in Aggression“ zum ersten Mal gehört habe, hat es mich eine Weile richtig durchgeschüttelt. Das war hilfreich. Denn so habe ich erkannt, dass irgendetwas in mir bei jedem Wutanfall denkt, ich könne das Problem, das mich so wütend macht, mit Gewalt aus der Welt schaffen. Sei es auch nur mit verbaler Gewalt. Dann schwingt es innerlich kraftvolle gerechte Reden mit Argumenten, die – wie es glaubt – kein normaler Mensch widerlegen kann. Der gerechte Zorn wischt jeden Zweifel weg und auch jedes differenzierte Hinsehen.
Versteh mich nicht falsch, Wut hat die wichtige Funktion, Grenzverletzung aufzuzeigen, aber beim Lösen von Interessenunterschieden ist diese Emotion fehl am Platz und führt meist nur zu einem stärker oder schwächer… Das aber bringt uns nicht weiter, wie die Geschichte der Menschheit zeigt.
Ich lehne den Krieg ab. Ich bin tief überzeugt, dass einem Krieg nicht mit noch mehr Krieg begegnet werden kann. Nicht nur Bertha von Suttner oder Thich Nhat Hanh haben mich das gelehrt, sondern meine ganze persönliche Erfahrung hat mir gezeigt, dass das einfach nicht funktioniert. Da braucht es Innovation, Kreativität und Bemühen in eine ganz andere Geisteshaltung. (Hier zur Erinnerung an abfang.org, wo in diese Richtung nachgedacht wird)
Also habe ich diesen offenen Brief, der in der Zeitschrift Emma publiziert wurde, unterschrieben:
Hier ein Artikel in „Der Presse“, der die bis heute folgende Entwicklung zeigt mit Gegenbrief und Diskussionen.
Ein Dank an Alice Schwarzer, dass sie sich einmal mehr als Gallionsfigur zur Verfügung stellt. Der offene Brief ist schliesslich nicht nur von ihr, sondern von 28 Intellektuellen und KünstlerInnen geschrieben worden.
Apropos Alice Schwarzer, heute werde ich mit Freundin Ilse den neuen Film über diese wunderbar starke Frau anschauen: Alice Schwarzer.
Dank an Sabine Derflinger, die mit ihrem Film schon Johanna Dohnal ein würdigendes Denkmal gesetzt hat. Wie ich sie mag, diese unkonventionellen mutigen Frauen! Du auch?
Hier noch ein Nachtrag:
Ein Interview mit Prof. Glasl auf der wunderbaren Online Platform netzwerk.ethik.heute:
Alice Schwarzer über „Der offene Brief und die Folgen„. Diese Frau kann mit Worten umgehen! Und ich finde ihre Argumentation schlüssig.
und noch ein dritter Nachtrag vom 13.6.22 (Danke Gerhard für die Info!)
Gerhard hat eben geschrieben:
Es gibt nun einen öffentlichen Friedensbrief gegen den Krieg in der Ukraine. Heute ist er im Profil erschienen. Es wäre super, wenn du den Friedensbrief auch unterstützt.
Der ersten zwei Absätze aus dem Friedensbrief lauten:
AN ALLE ZIVILIST*INNEN!
Wieder wird in einem Krieg auf Befehl gemordet und gestorben. Auf beiden Seiten. Wieder wird mit Krieg Geschichte gemacht. Und wieder liegt es in unserer Verantwortung, dagegen Einspruch zu erheben.
Wir hier. In Österreich. Der Ukraine-Krieg bedroht uns unmittelbar. Diese Bedrohung macht Angst. Nun ist der aggressive Überfall Russlands über die Ukraine vorbehaltlos zu verurteilen. Trotzdem wäre das Einstimmen in all die vielen Formen von Kriegsbefürwortung, wie sie die öffentliche Debatte beherrschen, nichts anderes als sich in diesen Krieg als selbstverständliches Mittel der Konfliktlösung hineinziehen zu lassen. Das hieße, sich der Logik kriegerischer Gewalt anzuschließen und damit eine Eskalation des Konflikts zu dulden.
erzählt am Leben und Werk von Thich Nhat Hanh in „A Cloud Never Dies“, ein kurzer eindrucksvoller Film von Peter Coyote. Aktueller denn je:
Wenn du dich tiefer mit seinem Werk befassen willst, dann kannst du hier gleich weiterstaunen. Eine Aufnahme von 1993, ein Abend mit Thich Nhat Hanh in Kalifornien „Touching Peace“ – eröffnet von meiner so bewunderten Joanna Macy,
Ich bin schon von Anfang an dabei und kann dir diese Online Gruppe sehr empfehlen. Allerdings kostet die Teilnahme einen monatlichen Beitrag, wobei es auch Ermässigungen für Menschen mit geringerem Einkommen gibt.
Ich stelle den ganzen Newsletter hierher, da auch ein spannender You Tube Hinweis dabei ist.
Newsletter, 28. April 2022
Online-Community mit Sylvia … wir geben der Welt die Tiefe zurück!
…ein guter Zeitpunkt, um mit dazu zu kommen!
im Oktober letzten Jahres konnte es endlich mit der Online-Community losgehen. Ermutigt durch die Erfahrungen in den letzten zwei Jahren ist ein alltagstaugliches Online-Projekt entstanden.
Einige unserer zugrundeliegenden Fragen lauten:
• Wie können wir angesichts all dieser Krisen wach bleiben, empfindsam, bereit zur Anteilnahme und zum Helfen?
• Wie können wir unseren Aufgaben nachgehen, in unserer Kraft zu bleiben bzw. die Verbindung zum inneren Möglichkeitsraum wieder herstellen, wenn er verlorengeht?
• Und: Was ist die Quelle und wie finden wir immer wieder dorthin?
Die Menschen der Online-Community möchten in diesen krisenhaften Zeiten einen Unterschied machen, Teil der Transformation sein, der sich auf das Bewusstsein bezieht. Da betrifft unser Denken, die Kommunikation und unser Handeln!
Entsprechend entwickeln sich unsere Zoom-Treffen zu einem WIR- und EntwicklungsRaum, der sowohl der Meditation, des Austausches, der Inspiration durch Vorträge und der Freundschaft dient.
Warum der Zeitpunkt gerade günstig ist, mit dabei zu sein?
Vom 5. – 11. Mai 2022 findet die zweite Challenge statt.
Das heißt, wir sehen uns jeden Abend von 19 – 20.30 Uhr. Das Thema ist die Metta-Praxis und die führt mitten hinein in die Frage: Wie können wir Anteilnehmen und uns öffnen – konkret bezogen auf den Krieg in der Ukraine, wie auch weiteren Konflikten und Krisen – ohne überschwemmt zu werden, verloren zu gehen oder sich taub zu machen?
Übrigens: wenn du mal an einem Abend verhindert bist, die Vorträge und Meditationen werden gleich am nächsten Morgen in die Mediathek gestellt.
Vielleicht spricht dich diese Möglichkeit an, dann geh einfach auf meine Website für weitere Informationen. Und falls Fragen entstehen, einfach schreiben: online@sylvia-kolk.de
Erika hat mir wieder mal einen guten Tipp gegeben.
Auf der philosophisch theologischen Diskussionsplattform – geführt von Prof. Georg Simbruner – gibt es aktuell eine Reihe spannender Vorträge über grosse Frauen auf diesem Gebiet, z.B. Hildegard von Bingen, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir, Theresa von Avila, Ayya Khema und Joan Halifax…