Still – introvertiert – hochsensitiv — zählst du dich dazu?

Karin hat mir ein wunderbares Buch geborgt:   „Still – Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt“ von Susan Cain.

Wenn du  manchmal das Gefühl hast, nicht ganz dazuzugehören, weil es dir zu laut oder dicht wird, du Menschenansammlungen eher meidest als suchst und du öfter mal lieber ein gutes Buch liest als auf ein Fest zu gehen, dann können Susan Cains Ausführungen augenöffnend für dich  sein.

Du bist schon richtig,
nur halt reaktiver bzw. sensitiver als andere Menschen, und das hat durchaus auch seine Vorteile.  Du musst nur wissen, wie du gut mit dir umgehst und du in einer extrovertierten Umwelt überleben kannst ;-). „Introvertierte“, wie sie hier bezeichnet werden, reagieren intensiver auf äussere Reize und brauchen deshalb mehr Rückzug und Regeneration. Sie gehen anders an die Dinge heran und führen lieber tiefsinnige Gespräche im Dialog als laute oberflächliche Reden in Gruppen. Introvertierte Menschen brauchen besondere Bedingungen, um ihre Talente zu entwickeln. „Orchideenmenschen“ ist dafür ein schöner Ausdruck.
Sehr spannend, was die Autorin an Material zusammengetragen hat von historischen Hintergründen, biologischen Ursachen bis hin zu kulturellen Unterschieden.

Hier gibt es die Möglichkeit zum Reinlesen und Weiterdenken. Auch ein Interview mit Susan Cain findest du an dieser Adresse, wo sie sagt:

„Introvertierte sind gern allein – und Introvertierte sind gern kooperativ. Wie Untersuchungen belegen, sind viele der kreativsten Menschen introvertiert, und ihre Kreativität verdanken sie teilweise ihrer Fähigkeit, still zu sein. Introvertierte sind sorgfältige, gründliche Denker, die die erforderliche Einsamkeit ertragen können, um Ideen zu entwickeln. Andererseits ist Zusammenarbeit notwendig, um gute Ideen zu implementieren, und Introvertierte ziehen eher eine kooperative Umgebung vor, während Extravertierte lieber konkurrieren.“

Das gefällt mir. Mehr Introvertierte in die Entscheidungspositionen!!

Hochsensitiv?

Mit dem Ansatz der Unterscheidung in Introvertierte und Extrovertierte lässt sich das Thema „Hochsensitivität“ gut verbinden. Es klingt zum Teil sehr ähnlich, was hier an Merkmalen beschrieben wird.  Sabine Knolls Artikel  „Hochsensitivität in Liebe und Beziehung“  fasst das Thema gut zusammen und zeigt darüber hinaus die Herausforderungen für Paarbeziehungen auf. In Sabines Artikel heisst es ganz grundlegend:

„Viele HSP rea­gie­ren bereits mit gro­ßer Erleich­te­rung, wenn sie zum ers­ten Mal ihre Ver­an­la­gung rea­li­sie­ren. Etli­che von ihnen hat­ten sich jah­re­lang als ver­rückt, als Außenseiter/innen, „Außer­ir­di­sche“ oder in unse­rer Gesell­schaft nicht über­le­bens­fä­hig emp­fun­den. Im Aus­tausch mit ande­ren HSP kann eine neue Gelas­sen­heit und Stärke ent­ste­hen und das Ken­nen­ler­nen von Mög­lich­kei­ten des Umgangs mit der eige­nen Hoch­sen­si­ti­vi­tät been­det das Gefühl des Aus­ge­lie­fert­seins.“

Sabine bietet u.a. Kurse für Hochsensitive an unter: www.hochsensitiv.net

Wo würdest du dich einordnen?

Leise oder laut? Extro oder Intro? Reaktiv, Hochsensitiv, Hochsensibel?

Doch Vorsicht. Es gibt auch „Pseudo-Extrovertierte“, die sich umerzogen haben und sich wundern, warum ihnen öfter mal die Kraft ausgeht, wenn andere noch laufen und laufen und laufen.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Spass beim Herausfinden, was dir gut tut!

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