Was es alles gibt… ein Unternehmen fast ohne Kontrolle

Sabine gab mir den Tipp und ich finde wie sie, dass solche Unüblichkeiten in alle Winde verbreitet werden sollten:

„A company based on innovation, Semco does not follow the standards of other companies with a predefined hierarchy and excessive formality. At Semco, people work with substantial freedom, without formalities and with a lot of respect. Everybody is treated equally, from high-ranking executives to the lowest ranked employees. This means the work of each person is given its true importance and everybody is much happier at work.“ (http://www.semco.com.br/)

Ein brasilianisches Unternehmen, das zwar nicht mit allen Unternehmensgegenständen, aber im Umgang mit den Beschäftigten völlig neue Wege geht. 3000 Menschen arbeiten hier und haben ein derartiges Ausmass an Freiheit, dass dir die Luft wegbleibt.

Wie unmmöglich das alles scheint: eine demokratisch gewählte Geschäftsführung, eigene Gehaltsfestsetzung, verteilter Gewinn, keine Anwesenheitspflichten, Arbeitszeit nach Lust und Laune, Auszeit nach Bedarf, Meetings nur nach Interesse, keine Personalabteilung sondern Teambestimmung…

Ausgangspunkt für die Information ist ein Artikel von David Rotter auf http://www.sein.de/  Er schreibt:

„Das Rezept ist einfach: Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten du ihnen gibst, desto produktiver, zufriedener und innovativer werden sie. Ein Unternehmen besteht aus erwachsenen gleichberechtigten Menschen, nicht aus Arbeitskräften. Jeder hat das Recht, sich frei zu entfalten und eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Entgegen allem, was man aktuell zu glauben scheint, machen Druck und Stress Menschen nicht produktiv, sondern ganz einfach nur kaputt. Und dabei verliert das Unternehmen letztlich genauso wie der Mensch.“

Schon mehr als 25 Jahre Erfahrung…

Semco wurde in den 50er Jahren von einem Österreicher gegründet und von dessen Sohn Ricardo Semmler in den 80ern übernommen und ausgebaut. Neben der ursprünglichen Produktion von technischen Geräten für Schiffahrt, Industrie und Haushalt werden zunehmend Dienstleistungen, Investments und Biosprit vertrieben. Letzteres klingt leider nicht ganz so ethisch, aber was da genau gemacht wird, ist auf die Entfernung hin ohnedies nicht einfach zu beurteilen. Das Unternehmenskonzept klingt auf jeden fall sehr inspirierend und wird auf der Semco-Homepage  sehr prominent beschrieben.

Ricardo Semmler hat zu seiner mehr als 25 jährigen Erfahrung mehrere Bücher verfasst, darunter: „The Seven-Day Weekend: A Better Way to Work in the 21st Century“ und „Das Semco System: Management ohne Manager“. In einem CNN  Interview  meint er:

„Here at Semco we are doing something else — we are saying everyone is a responsible adult. Currently, staff already make decisions about their kids. They elect governors and mayors. They know what they want to buy and what they do not. It is absolutely crazy, the idea that people are still concerned about how things are done.“

Würde mich interessieren, mit Menschen zu sprechen, die dort arbeiten, wie sie das sehen. Die Fluktuation ist jedenfalls extrem niedrig.

 

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