IVV – „Förderung von ungezwungener Bewegung in freier Natur“

„…ohne leistungssportlichen Charakter, ohne Sollzeiten und ohne Sieger…“

Klingt das nicht wunderbar? Da entspannt sich gleich was in mir, wenn ich Sätze wie diesen lese.

Samstag waren Gerhard und ich mit beim Wandern in Gars am Kamp bei einem Wandertag vom IVV – gemeinsam mit der Garser Feuerwehr – organisiert. Danach haben wir uns gefragt, was IVV eigentlich heissen könnte. Scheinbar wussten das alle, bloss wir nicht.

Internationaler Volkssportverband

Im Internet gibt es die Antwort auf Knopfdruck: IVV steht für Internationaler Volkssportverband, dem nach aktuellem Wikipedia Eintrag gegenwärtig 25 National Members (nationale Mitgliedsverbände) angehören, u.a. der  Volkssportverband Österreich (ÖVV). Allein in Niederösterreich hat der ÖVV mehr als 60 Mitglieder, also lokale Vereine mit einer Vielfalt an Aktivitäten!

Im Internet wird nicht viel davon berichtet, wie so ein Wandertag tatsächlich abläuft. Du beginnst an einem Startpunkt – in unserem Fall bei der Garser Feuerwehr mit Essen und Trinken – und bist mit 1 Euro 50 Startgeld dabei. Wenn du magst, kannst du dir dafür bei den diversen „Labestationen“ deine Karte abstempeln lassen, und wenn du ein wenig mehr zahlst, erhältst du irgendeine Auszeichnung.

Beim Garser Wandertag konnten wir wählen zwischen  Wanderrouten von 7, 12, 20 oder 42 km Länge. Die Wege wurden für diese 2 Tage extra markiert. Du wanderst dahin, kannst dich bei den eigens eingerichteten „Labestationen“ stärken mit (Gratis)tee, Broten oder Suppe und geniesst die Aussicht und die Frühlingslandschaft.  Jung und alt sind auf den Beinen, und du bist trotzdem streckenweise allein auf weiter Flur.

Schon an der ersten Station trafen wir Grete und Edi. Das war eine Freude! Die beiden netten Leute wohnen in unserem Dorf, haben uns schon viel von den IVV Aktivitäten erzählt und arbeiteten 15 Jahre (!) lang ehrenamtlich bei der Organisation des Wandertags mit. Beide sind mittlerweile in Pension und fast jedes Wochenende an einem anderen Ort wandern. Das hält jung – und lustig.

Das ist es auch, was mich am meisten beeindruckt hat. Was Menschen hier füreinander gemeinschaftlich und ehrenamtlich leisten, ist wirklich gross.  Das Auswählen und Markieren der Strecke, das Organsisieren vor Ort, aber auch die vielen Mehlspeisen und Brotaufstriche, die zu Hause gemacht werden und was ich sonst alles gar nicht erahnen kann… Als wir dann abends müde von den 12 km zurückkamen, liefen die Feuerwehrmänner und -frauen immer noch, die Gäste mit Essen und Trinken zu bedienen.  Vermutlich sind sie weiter gelaufen als wir…

Nächstes Wochenende gibt es eine IVV Wanderung in Weissenkirchen in der Wachau und Ende Mai wieder eine in Mold, in nächster Umgebung. Da werden wir vielleicht wieder mitwandern. Wirklich eine schöne Sache, was Menschen bereit sind, füreinander zu tun – ohne Leistungsdruck und ohne Sieger 🙂

 

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