5 Tipps fürs glücklich sein – und ein paar anschliessende Gedanken über die Verträglichkeit von politischer Einstellung und wertschätzendem Umgang

Ein lieber Freund betreibt einen Email-Rundbrief, wo er an die 120 Menschen einmal im Monat mit lebendigen und unkonventionellen Gedanken zu Politik, Leben und die Welt erfreut. Zwischendurch schreibt er auch Gedichte, Liedertexte und eigene (sehr schöne) Poesie. Seine Rundmails finde ich grossartig, irgendwie verbinden sie viele Menschen miteinander, und immer ist irgendetwas zum Nachdenken dabei. Danke Gerhard!*

In seinem letzten Rundmail fanden sich die folgenden Zeilen:

„Populaerwissenschaftliche Tipps fuers gluecklicher sein:
In Radio Wien gibt es einmal pro Woche eine Sendung, in der von Fr. Julia Umek populaerwissenschaftlich Wege zum gluecklich leben besprochen werden. Diese Woche wurden fuenf Tipps fuer eine bessere Stimmung gegeben. Ich finde sie gut, und drei davon beherzige ich schon lange und darum will ich sie dir nicht vorenthalten:

1. Haltung beeinflusst Gefühle (wenn du traurig bist, hebe den Kopf, laechle und mache einen zehnminuetigen Spaziergang).

2. Bergauf gehen (willst du was erobern, planst du eine Lebensumstellung etc. dann gehe auf einen Berg und es fällt dir anschliessend leichter).

3. Krafttraining hilft gegen Angst (z.B. regelmaessiges intensives Hanteltraining besiegt die Angst, belohnt und versetzt in angenehme Stimmung).

4. Bauchtanz als Entscheidungshilfe (wenn du nicht weisst, welchen Weg du einschlagen sollst, dann hilft eine Art Bauchtanz – du spuerst die richtige Entscheidung im Bauch und es erhellt die Stimmung).

5. Wandern hebt das Selbstwertgefuehl (alleine oder noch besser mit einer Gruppe wandern hebt nachhaltig die Stimmung und stärkt das Selbstwertgefuehl; alternativ hilft auch laufen oder Gartenarbeit).

Anmerkung: ich weiss selbst, dass sich dadurch die grossen Probleme der Welt und von mir und dir nicht loesen, dass brauchst du mir nicht schreiben. Aber absichtlich nicht gut drauf zu sein, bringt es auch nicht.“

Soweit Gerhards Worte. Und ich kann jetzt überlegen, welche zwei Tipps er nicht beherzigt…

Was mir noch einfällt dazu… 

Ich weiss auch, dass es in der angesprochenen „Rundmail Szene“ üblich ist, eher intellektuell, analytisch und kritisch zu sein. Meine Frage: Wo hat da die Wertschätzung Platz. Hat sie einen? Oder ist eine wertschätzende Sichtweise zu „soft“ und zu „unkritisch“ und riecht nach Schönfärberei und Menschen-blind-machender-Esoterik? Luxus und aufgehoben für die Zeit nach der Lösung aller politischen Probleme?
Gerhard geht in seinen Rundmails (mutig!) öfter über diese Schwelle, entschuldigt sich aber meistens dafür. Ich habe manchmal auch so ein Gefühl, das tun zu müssen. Sonderbar eigentlich…

Was meinst du dazu? Vertragen sich kritische politische Einstellung und wertschätzender Umgang mit Menschen und Konzepten?

*der Gerhard, von dem hier die Rede ist, ist Gerhard H., nicht der Gerhard, der sonst erwähnt wird, das ist nämlich Gerhard Ö.

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