Gleichheit ist Glück

Wussten Sie,

– dass in Österreich die obersten 10% der Menschen 54% des Gesamtvermögens besitzen? bzw. die obersten 10% 61% des Immobilienbesitzes? (lt. Helene Schuberth von BEIGEWUM),

– dass einzelne reiche Österreicher über gewaltige Vermögen verfügen (z.B. Dietrich Mateschitz (?) 3.900.000.000; Karl Wlaschek 3.000.000.000; Heidi Horten 2.700.000.000 Euro; … Hans Dichand und Hannes Androsch dagegen „nur“ 750.000.000,- und 400.000.000,- Euro), für die sie keine Vermögenssteuern zahlen?

– dass die Bank Austria im Krisenjahr 2009 ihren Gewinn mit 1,1 Mrd Euro stabil halten konnte, aber in Österreich wegen des Konzepts der Gruppenbesteuerung (Verluste in anderen Ländern können mit Gewinnen in Österreich gegengerechnet werden) keinerlei Steuern zahlte (in anderen Ländern jedoch 182 Mio Ertragssteuern anfielen) (alle bisherigen Daten aus: Kompetenz 3/2010)

– dass die 25 best bezahltesten Hedgefonds Manager 2009 gemeinsam 25,3 Milliarden Dollar verdienten, davon brachte es allein David Tepper auf vier Milliarden Dollar (FAZ, 2.10.2010)

– dass Ungleichheit krank macht, oder besser ausgedrückt Gleichheit glücklich?

Letzteres zeigen die zwei britischen Mediziner Wilkinson und Pickett in ihrem interessanten Buch: „Gleichheit ist Glück. Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind.“ Tolkemitt Verlag, Berlin 2010, 320 S., 19.90 €.
Im Internet sind eine ganze Reihe guter Besprechungen darüber zu finden, z.B.

bei Readers Edition oder in der

Frankfurter Rundschau.

In letzterwähntem Beitrag steht u.a.:

„Wilkinson und Pickett untersuchen seit Jahren, welche Faktoren das Wohlergehen der Menschen bestimmen. Sie sind überzeugt, dass Gesundheit und Lebenserwartung in einer Gesellschaft unmittelbar davon abhängen, wie gleichmäßig der Reichtum verteilt ist. Ungleichheit dagegen ‚führt zu geringerer Lebenserwartung, zu geringerem Geburtsgewicht und höherer Säuglingssterblichkeit. Die Menschen erreichen eine geringere Körpergröße, sie sind anfälliger für Infektionskrankheiten und Depressionen‘. Es kommt demnach gar nicht so sehr darauf an, ob jemand über einen Fernseher verfügt oder nicht. Wichtig ist, ob die anderen einen haben.“

Viel Freude beim weiteren Nachlesen und Nachdenken.

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