Sehnsucht nach einem Gedicht von Rilke

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht:
bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.

Rainer Maria Rilke, 20.9.1899, Berlin

Danke an Heini Staudinger, der dieses Gedicht in seiner Gea-Schuhwerbungszeitung abdruckte, wo ich es auf dem Weg zur Arbeit in der Wiener UBahn finden konnte. Ich habe es auswendig gelernt, und die magischen Worte haben mich eine Zeitlang gut begleitet.

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