Männer, Frauen und Sexualität

Gestern war ich bei einer Veranstaltung, in der die  Gynäkologin und Sexualtherapeutin Alexandra Meixner Kaberett machte. Ziemlich schräg.  Ich schrieb folgende Rückmeldung an die Organisatorinnen:

Besonders gefallen hat mir der Auftritt von Frau Dr. Meixner mit ihren „Sexmythen“. Eine wunderbare Mischung von Frechheit, Humor und fundierter Aufklärung. Ich kann mir vorstellen, dass einige Menschen im Publikum kritisch darauf reagiert haben, darum explizit meine Ansicht dazu:

Das Thema Sexualität anzusprechen, v.a. im öffentlichen Raum, ist üblicherweise Männern vorbehalten und für Frauen mit Scham besetzt. Frau Dr. Meixner hat in ihrem Programm in keinster Weise Männer degradiert oder abgewertet, sondern allein die wissenschaftliche Erkenntnisse aus Frauensicht dargestellt. Bleibt ein Tabubruch, den ich als Art Gegenmacht und Akt der Emanzipation erlebt habe. Und selten habe ich dabei soviel gelacht!  (Beim Heimkommen und Nacherzählen mit meinem Mann noch einmal)

Also nochmals herzliche Gratulation zu diesem erfrischenden grenzüberschreitenden „Empowerment“!

Ich denke, Ansätze wie diese bringen Frauen und Männer ein Stück näher. Wenn du mehr über diese „Wunderwuzzifrau“ wissen willst, deren Programm ich dir wärmstens empfehlen kann, so findest du hier Meixners Website bzw. im Gmünder Bezirksblatt die kurze Beschreibung einer Vorführung eines früheren Zeitpunkts.

Dann erreichte mich heute durch Zufall die Adresse des Wiener „Frauen-Männer-Gesundheitszentrums Trotula“, einer sehr feinen Initiative von Ärztinnen und Gynäkologinnen, die sich bereits seit 1989 mit alternativen Wegen zur FrauenGesundheit befasst haben. Und die sich nach einer Zweiteilung in einem Bereich auch für Männer öffnet ( http://www.trotula.at ). Eine der Gründerinnen, Frau Dr. Judith Binder, begründet ihre Entscheidung damit:

„Es gibt genug Männer, die nicht mehr dem patriarchalen Macht und Kontrollwahn unterliegen. Ich erlebe in der Ordination viele wunderbare Partner, die ihre Freundin begleiten und für die Überheblichkeit kein Thema mehr ist.“

Gleichzeitig besteht nach wie vor das allein Frauen vorbehaltene Zentrum:  Die Frauengesundheitspraxis »dietrotula« _ feministisch, ganzheitlich, psychosomatisch
(http://www.fgz-dietrotula.at)

Ich finde beide Ansätze gut und freue mich über die angebotene Vielfalt.

Noch ein Fundstück dieses Tages. Eine Anregung dazu, wie mit verhärteten Positionen gut umzugehen wäre:

Behind the hardness there is fear
And if you touch the heart of the fear
You find sadness
(it sort of gets more and more tender)

And if you touch the sadness
You find the vast blue sky

Rick Fields

Einen schönen blauen Himmel wünsch ich dir!!

NACHTRAG:

Passt gut zum Thema. Wochen später sah ich dann noch den Film „Die Lust der Frauen“ von Gabriele Schweiger. Zur Sexualität von Frauen über 60. Diesen Film kann ich dir auch aufs Allerwärmste empfehlen.

 

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