Es reicht – für Alle!

Drei Punkte, die gut zusammen passen:

1. Die neuesten Fakten

In der gestrigen Wiener Zeitung – einer Zeitung, die ich sehr schätze – las ich einen Artikel zur aktuellen Vermögensverteilung in Österreich. Das entspricht meiner  persönlichen Beobachtung und Einschätzung, dass in unserem so reichen Staat wenige immer mehr und mehr immer weniger an Vermögen besitzen.

In der zitierten Studie (hier der richtige Link) der Österreichischen Nationalbank heisst es:

Die Ungleichverteilung des Nettovermögens ist in Österreich ausgeprägt. Ein Zehntel verfügt über weniger als rund 1.000 EUR, aber 10 % halten mehr als rund 542.000 EUR an Nettovermögen.

Falls der Link zur Zeitung nicht mehr klappt, hier der Artikel im pdf Format: To Have and Have Not – Wiener Zeitung

2. Meine Meinung, die Forschung von Joachim Bauer und die politische Brisanz

Muss die Ungleichheit derart gross sein?

Abgesehen davon, dass es meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden widerstrebt, dass die oberen 10%  das 542 fache der unteren 10% besitzen, finde ich die neuesten Ergebnisse der Hirnforschung plausibel.  So von Joachim Bauer  publiziert:

In seinem 2011 erschienenen Buch Schmerzgrenze – Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt fasst Bauer Erkenntnisse der modernen Neurobiologie zur Entstehung von menschlicher Aggression und Gewalt zusammen. Aggression sei ein neurobiologisch verankertes, evolutionär entstandenes Verhaltensprogramm, dessen Zweck in der Abwehr von Schmerz und der Bewahrung der körperlichen Unversehrtheit liege. Da, wie neuere Studien zeigten, soziale Ausgrenzung vom menschlichen Gehirn wie körperlicher Schmerz wahrgenommen werde, reagiere der Mensch nicht nur auf die Zufügung körperlicher Schmerzen mit erhöhter Aggressionsbereitschaft, sondern auch auf Ausgrenzung und Demütigung.“  (Quelle: wikipedia)

Erlebte Ausgrenzung macht also aggressiv. Ungleichverteilung bringt demnach den Wenig bis Nichts-Besitzenden persönliches Leid, erhöht die von der Allgemeinheit zu tragenden  Sozialleistungen und erhöht zudem das Aggressionspotential in der Gesellschaft. Ein teures und gefährliches „Vergnügen“.

Diese Zusammenhänge müssen der Politik klar gemacht werden, und ich würde sagen, der soziale Frieden sollte auch – aus purem Eigeninteresse – den Reichsten im Lande ein Anliegen sein. Macht nicht Geben  zufriedener als ängstlich oder gelangweilt darauf zu achten, das Vermögen zusammenzuhalten bzw.  zu vermehren?

 3. Der passende Aktionstag am 6.10.2012

Die Platform „Wege aus der Krise„- eine prominente Allianz aus NGOs und Gewerkschaften – nimmt die aktuellen konservativen Lösungsstrategien aufs Korn:

Es ist Zeit für neue Wege aus der Krise. Es braucht Alternativen, kreative Ideen und breite Allianzen, um eine andere Politik und eine andere Welt Wirklichkeit werden zu lassen.

 

 

Sie lädt für 6.10. österreichweit ein zur …

Präsentation des dritten zivilgesellschaftlichen Zukunftsbudgets: Wir wollen eine gerechte Verteilung des Kuchens: Große Vermögen müssen ihren Beitrag leisten, um in die Zukunft investieren zu können. Es reicht – für ALLE! Den Kuchen neu verteilen!

mit folgendem Programm:

  • 14:00 – 15:00: Eröffnungsakt mit SambAttac, Riesensparschwein und Kuchenumverteilung, ganztägiges Kinderprogramm
  • 15:00 – 16:00: Steuergerechtigkeit, Ökosteuer, Mobilität und Energiewende
    Musik: Wait for the B – Side, It´s better, Kristianiy und Lenz
  • 16:00 – 17:00: Bildung, Pflege
    Musik: Lamasutra und Mary Lamar
  • 17:00 – 18:00: Menschenschutzbudget, Genderbudget, Steuerentlastung für ArbeitnehmerInnen
    Musik: Maria Stern, SambAttac

 

Also – Lust auf kreative und kräftigende Auseinandersetzung mit einem brennenden gesellschaftlichen Thema? – Dann nichts wie hin!

Und falls du etwa sagst: Das macht eh alles keinen Sinn, das sind ja alles nur Träume von einer gerechteren Welt, reine Utopie…  Dann hab ich zum Abschluss noch ein Zitat (von Vaclav Havel) für dich:

Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

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