Männer und Frauen

Was trennt die Geschlechter? Sind wir uns ähnlicher als verschieden? Oder trennen uns Welten? Welche Wunden haben das Patriarchat, aber auch die feministische Bewegung beim jeweils anderen Geschlecht verursacht und ist eine gemeinsame Verständigung darüber möglich?

Ich bin in letztem Punkt in jüngster Zeit ein paar Mal eher gescheitert und blieb mit einiger Ratlosigkeit zurück.  Was tun mit den Scherben?

Auf welche Art drücken Frauen und Männer ihre (gegenseitige) Verletzlichkeit aus; welcher Art verbergen sie sie? Wie weit sind sie sich ihrer bewusst und wollen sie sich damit auseinandersetzen? Was hat es mit der unterschiedlichen Kommunikationsfähigkeit bzw. Auseinandersetzungsfreude auf sich?

Und welche Rolle spielt die romantische Liebe, spielt Eros, die körperliche Anziehung? (Un)ergründbares Mysterium? Müssen wir uns verbiegen im Miteinander, anpassen und zurückhalten oder können wir einen authentischen Weg finden und uns offen und ehrlich begegnen in unserer ganzen Kraft? Mit Respekt und Wertschätzung? Oder ist es besser, diese Themen zu meiden und die Dinge sein zu lassen, wie sie sind?  Sie in ihrer Wirkung anzuerkennen, lernen, damit umzugehen, aber nicht verändern zu wollen.

Veronika Lambrecht  geht einen neuen Weg. Sie leitet Rituale und bietet dieses Jahr zum ersten Mal zur Walpurgisnacht parallel zum Frauenseminar einen „Männerkreis“  an mit  „einer rituellen Wertschätzungsgeste zur Ehrung der Frauenkraft und Männerkraft“.

Wenn ich das Seminar Programm lese, bewundere ich ihren Mut, wie offensiv sie das Thema angeht. Das wäre für mich zu wild.

Vielleicht gibt es da ja sanftere Varianten.

Ein anderer Satz, der mir in jüngster Zeit begegnet ist und den ich ein wenig modifiziert habe:

Jemand lieben heisst, ihn oder sie von den eigenen Bildern und Wünschen zu befreien.

Das wäre ja vielleicht ein Ansatz, der in der Auseinandersetzung von Frauen und Männern taugen könnte. Es wäre einen Versuch Wert, finde ich.

 

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