Konstruktiver Journalismus – im konstruktiven Ö1 Radiokolleg

IMG_3296Als ich vor einigen Jahren diesen Blog begonnen habe, hatte ich Ansprüche im Sinn, wie sie in dieser wunderbaren Ö1 Sendung  beschrieben werden. Dem defizitorientierten Bild der Medien und auch unserer Alltagswahrnehmung etwas entgegenzusetzen. Ganz ohne in dünne Schönfärberei und seichte Banalitäten abzugleiten.
Wie wir unseren Geist füttern, dahin entwickeln wir uns. Wohin wir unsere Aufmerksamkeit richten, schafft unsere Realität. Es macht einen Unterschied, ob wir in der U Bahn die Gratiszeitschrift durchlesen oder Ö1 hören. Wir unterschätzen den Einfluss der „Geistnahrung“ auf unser Wohlbefinden und verwechseln unsere Gewohnheitsmuster, die Dinge zu sehen, mit Realität.

Hier gehts zum von Sonja Bettel gestalteten  Radiokolleg zum Thema „Konstruktiver Journalismus“ das leider nur noch ein paar Tage zum Nachhören ist.

Wie schön, was diese Radiosendung an differenzierten journalistischen Ansätzen komprimiert aufzeigt, wie schön, was es bereits  in diese Richtung gibt. Hier ein Teil der Beschreibung:

„Tatsächlich kommen in allen Medien, egal ob Hörfunk, Fernsehen, Print oder Online, vor allem in den Nachrichtensendungen sehr oft negative Ereignisse und Entwicklungen vor, weil es Aufgabe des Journalismus ist, über das Besondere zu berichten und über Missstände aufzuklären. In Ergänzung zu den drei Gewalten Legislative, Exekutive und Judikative versteht sich der Journalismus ja oft auch als „Vierte Gewalt“.

Doch im Zuge der Verbreiterung der Medien durch Online- und Mobile-Angebote, im Zuge des Ringens um Marktpositionen und Inseratenaufträge, und im Zuge eines Wandels in der Eigentümerschaft von Medienunternehmen haben vielfach das Böse, das Schrille und Extreme mehr Raum und Zeit bekommen. So manchem Medium geht es nicht mehr darum, negative Entwicklungen aufzuzeigen, sondern sich auf das Negative zu konzentrieren und es aus komplexen Vorgängen herauszuschälen.

Die Gegenbewegung lautet: Konstruktiver Journalismus. Der konstruktive statt destruktive Umgang mit Themen sei notwendig, um den Journalismus zu verbessern, denn Negativität zerstöre die Medien, meint Ulrik Haagerup, Nachrichtenchef des dänischen Rundfunks. Argumente und Anleitungen dafür hat er 2014 in seinem Buch „Constructive News“ formuliert. Konstruktiver Journalismus bedeutet aber nicht, dass Medien nur mehr über positive Dinge berichten oder die Welt mit der rosa Brille anschauen. Er bedeutet vielmehr, die ganze Wirklichkeit abzubilden, und die ist zumeist nicht nur schwarz.“

Und hier die angeführten Links zu den erwähnten Initiativen:

Ulrik Haagerup

Christian Sauer
fjum
Michael Gleich
Peace Counts
De Correspondent
Karel Smouter
Good Impact
enorm
Perspective Daily
VICESSE, Reinhard Kreissl
Mutmacherei, Ira Mollay
N21
Facebook-Gruppe Konstruktiver Journalismus
Zusammenfassung „Raus aus dem Bad News Blues“

Solutions Journalism Network
Solutions Journalism Network bei Facebook
American Story, Bob Dotson
Constructive Journalism Project
European Newspaper Congress

Wirklich erbaulich. Danke!

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