Ich hoffe, du bist nach der dichten Adventzeit mittlerweile in ruhigen Gewässern angelangt. Ich möchte einen der letzten Tage des Jahres nutzen, um ein paar Dinge zu sammeln, die gut getan haben und die für dich vielleicht auch von Wert sind.
Worauf bist du stolz?
Als erstes möchte ich mich an die feine Wintersonnwendfeier bei Christine erinnern. Keine 10 Tage her und schon so weit weg… Wir standen ums Feuer und warfen Unmengen von Kräutern in die Flammen, alle von Christine selbst gepflanzt und geerntet: Lavendel, Johanniskraut, Frauenmantel und Salbei.
Das war ein Geruch und ein Geknister und wunderschön anzusehen!
Christine las ein Gedicht vor von Marianne Williamson – „A Return To Love“, wo es heisst, dass es unser Licht ist und nicht unsere Dunkelheit, was wir am meisten fürchten. Das Gedicht (hier schon einmal besprochen), das auch durch Nelson Mandelas Antrittsrede berühmt wurde, beginnt mit den Zeilen: „Unsere tiefste Angst ist nicht, ungenügend zu sein. Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.“
Wir schwiegen lange im Nachklang dieser ungewöhnlichen Sichtweise. Uns klein zu machen nutzt der Welt nicht. Wie das stimmt! Doch ist es nicht eine unserer liebsten Gewohnheiten, uns im Mangel und Defizit zu sehen und uns mit anderen zu vergleichen? Ich denke, es braucht schon einiges an Übung, uns gegen den Strom zu bewegen (wie ja auch Rick Hanson meint mit seiner Praxis von „Taking in the Good“, die ich hier schon mal beschrieben habe).
Wir machten schliesslich eine Runde zum Thema: „Worauf ich stolz bin, was ich gut ausdrücken kann, worin ich wirklich gut bin..“
Die eine war gut „ehrlich und direkt“, der andere konnte „gut zuhören“, der nächste war „gut beharrlich“. Ich war stolz auf meine Fähigkeit zur Mitfreude, für die ich mich kein bisschen anstrengen muss. Eine junge Frau endete die Beiträge mit den Worten „Ich kann mich gut in andere einfühlen.“ Das war fürwahr ein guter Abschluss.
Worauf bist DU stolz, welches Licht bringst du in die Welt?
Ist es nicht besser, uns auf das zu konzentrieren, was schon da ist, was wir schon umsetzen und einbringen? Und nicht immer nur auf das, was wir anders haben, wohin wir uns verändern wollen? Gerade zu Jahresende ein guter Gedanke. Wäre es nicht grossartig, das Passende und Funktionierende regelmässig zu erinnern und einzuüben?
So wie Anja es mit ihrem 8 jährigen Felix macht. Nach unserer „SelbstWertschätzungsRunde“ erzählte sie uns, dass sie und ihr Sohn schon seit vielen vielen Jahren beim Gute Nachtsagen den Tag damit beenden, fünf Dinge zu finden, die wirklich gut gelaufen waren, worüber sie froh und dankbar seien. Tag für Tag. Und sie würden immer etwas finden. Wäre es nicht schön, wenn alle Kinder so aufwachsen würden!
Das war also das Feuer zur längsten Nacht des Jahres.
Gefreut hab ich mich auch
— über Lucis WeihnachtsEmail mit folgenden Worten: (mehr …)